Friday, November 2, 2012

Einfach so

Ich glaube, viele hier in der Nachbarschaft wissen das gar nicht zu schaetzen, wie relativ unversehrt wir hier oben geblieben sind. Bis auf die noch ziemlich leeren Supermaerkte merkt man hier gar nicht, was eigentlich abgegangen ist. Fuer manche hier ist es auch normal, den ganzen Tag zu Hause zu sitzen. Fuer mich nicht. Die merken da gar keinen grossen Unterschied. Und die, die's am meisten getroffen hat sind ja doch bloss die reichen bla bla bla, die wissen sich schon zu helfen,  die haben ja alle Vorteile im Leben, mit denen muss man kein Mitleid haben, an uns arme Schwarze denkt eh keiner, bla. Bla bla bla kotz. Diese ganze unterschwellige Opferhaltung kotzt mich schon lange an hier, und jetzt natuerlich verstaerkt. Ein bisschen Dankbarkeit (ohne Quatsch jetzt) darueber, dass man selber mit einem blauen Auge davongekommen ist, sowas kommt diesen Leuten hier (nicht alle! aber es gibt so einige Exemplare hier) in Harlem gar nicht in den Sinn. Dafuer ist die staendige Opfermentalitaet viel zu sehr eingegraben im Hirn.

Am Sonntag soll der Strom im Saftladen wieder hergestellt sein, am Montag heisst's dann wieder zurueck zur Arbeit. Ob man da hin kommt, ist eine andere Frage. Die U-Bahn wird langsam wieder hergestellt, aber wenn ich z. B. heute hinmuesste, kaeme ich nur 2/3 des Weges. Normalerweise koennte man so eine kurze Strecke ja laufen, aber na ja, MS. Mal sehen, wie's bis Montag ist. Busse (waren innerhalb von 2 Tagen oder so wieder in service) und Taxis gibt's ja auch noch.

Inzwischen nehme ich es nicht fuer selbstverstaendlich hin, dass wir hier Strom haben und eigentlich alles normal ist. Ich bin wirklich jede Minute dankbar (nochmal - OHNE QUATSCH). So selbstbezogen, das fuer selbstverstaendlich hinzunehmen, bin nicht mal ich.

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