Friday, December 9, 2011

Von mir kann man NICHTS wollen!

Wenn ich hoere, wie hinter meinem Ruecken jemand verloren hin und herschlappt, dann ist mein erster Instinkt, den Kopf nach dem Geraeusch zu drehen. Das ist glaube ich von der Natur so eingerichtet. Aber ich musste es mir mit Gewalt abgewoehnen. Wenn da naemlich ein Paketbote oder jemand aus einer anderen Abteilung nach irgendwem sucht, nicht fuendig wird, und dann MICH an meinem Schreibtisch sitzen sieht, dann ist es leichter, MICH zu ueberfallen, wenn ich demjenigen schon neugierig entgegenschaue. Nach ein paar Malen hatte ich es endlich gelernt, und halte meine Neugier in Zaum: Kein Umdrehen mehr nach irgendwem. Nicht, wenn ich gerade an meinem Schreibtisch Mittagspause mache. Wenn ich ein Buero haette, wo ich die Tuer zumachen kann, dann kaeme ja schliesslich auch keiner auf die Idee, da einfach reinzuplatzen oder auch nur anzuklopfen. Nein. DA haetten die zu viel Scheu. DA sind ja die WICHTIGEN Leute drin. Aber so eine Niedergestellte an einem offenen Schreibtisch, die hat doch sicher das Diener Gen. DIE kann man ja mal fragen, gelle? Ist doch sonst keiner da. Aber SIE ist ja da.

Klar macht mir das nichts aus. Die anderen machen's ja auch mal. Fragen sogar hilfreich, ob sie irgendwie behilflich sein koennen, wenn sie jemanden verirrt herumschlabben sehen. Wer bin ich denn? Bin ich was besonderes? Ich haette ja auch so einen Job erreichen koennen, wo man die Tuer zumachen kann. Haette ich mich halt mehr angestrengt. Jetzt bin ich halt mal bei den Niedergestellten, jetzt muss ich auch den ungeschriebenen Regeln folgen und genauso von Diensten sein, wie die anderen Maedels in meiner Position. Nicht hochnaesig zum Boten sagen: "Die ist heute nicht da, bringen sie's am Montag wieder, ausserdem habe ich gerade Mittagspause, Mensch!" Nein. Wie Frau Zipperlein und Co. sagen "NATUERLICH nehme ich das fuer die XY entgegen. Gerne doch. Ich schliesse es in meinen Schreibtisch und uebergebe es ihr, wenn sie wiederkommt!"

Natuerlich ist der obere Abschnitt Ironie. Natuerlich sage ich "Nein" (also die erste Variante, ziemlich woertlich). Heute sind E. u. Co. nicht da. Da kann ich auch den zuvorkommenden Akt, der beweist, wie sie mich nicht wuetend machen koennen, sein lassen und mich selber sein. Ausserdem war ich gestern nicht da (meine monatliche Behandlung), und ich weiss ganz genau, dass die Gelegenheit benutzt wurde, kein gutes Haar an mir zu lasssen. Zum Glueck haben die Schachteln keine Macht. So wie die mich hassen. Und diejenigen, die Macht HABEN, haben kein Problem mit mir (und ich nicht mit ihnen).

Leider ist es gerade wieder vorgekommen, dass ein Suchender nach langem, hoerbarem Umherwandeln, in seiner Verzweiflung von hinten auf mich zugenkommen ist und mich ueberfallen hat. Da Auskunftgeben und Pakete-fuer-Andere-annehmen NICHT offiziell Teil meines Jobs ist (UNoffiziell machen die Niedergestellten Weiber es aber trotzdem, ist eine ungeschriebene Vereinbarung, irgendwie - mir geht die entsprechende Mentalitaet leider ab), habe ich ihn abblitzen lassen. Wo ich gerade am Essen bin. (Waehrend normalen Arbeitszeiten bin ich da je nach Laune auch mal gnaediger - oder auch nicht.) So viel kann ich gar nicht fressen, wie ich im Moment kotzen koennte. Macht nix, muss ja sowieso 6 Kilo abnehmen. Oder 7. (Kleiner Scherz. Mir kann man vieles vorwerfen, aber nicht, dass ich bulimisch bin.)

So, jetzt mache ich meine Mittagspause fertig. Nix fuer Ungut.

1 comment:

  1. Warum hackst du eigentlich immer auf deine Kollegen rum? Kannst du nichts anderes - dann biste langweilig und solltest deinen Blog schließen und dir den Klickzähler ans Vötzchen annähen lassen.

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