Tuesday, November 1, 2011

Snowkalypse doch? (Oder: Big Aeppel im Schneematschfieber)


Drei Tage nach dem letzten Sturm im Wassergl... aeh, dem "historischen Oktober Schneefall" (s. u.) sind Medien und Co. noch immer aufgeregt. Tja. Ich versteh's nicht. Echt nicht.

Das Ganze war aus meiner Sicht ein relativ leichter Schneefall, und Ende Oktober ist zwar frueh, aber soooooo frueh nun auch wieder nicht. Es ist ja nicht so, als ob jetzt rechtzeitig zum 4. Juli Picknick ein Blizzard eingetroffen waere. Ich kann mich z. B. erinnern, dass es in meiner Kindheit in Deutschland mal am 18. Oktober leicht geschneit hat. Damals in der Steinzeit gab es allerdings noch keine Medien. Jedenfalls nicht im heutigen Sinne. Da war man schon fortschrittlich, wenn man einen Farbfernseher hatte, und/oder das 3. Programm empfangen konnte.

Heute aber. Hallo, hallo! Eine Riesenkrise, wie jede Naturerscheinung im Big Aeppel. Manche Leute in den Vororten haben keinen Strom, und werden ihn auch nicht so bald wiederbekommen. Erzaehlen uns jetzt die Medien immer und immer wieder seit 3 Tagen. Von was, frage ich mich. Schaut Euch mal die Bilder unten an. DAVON geht der Strom aus???? Nee, ne? 3 Schneeflocken im Big Aeppel und Umgebung, und die Welt kommt schlagartig zum Stillstand. Baeume haette es ausgerissen und auf Haeuser und Stromkabel umgehauen. Wovon, bitte? Sind wir hier so sehr unvorbereitet, dass uns sogar zwei Schneeflocken aus den Latschen kippen koennen, oder ist den Medien nur mal wieder langweilig. Ich habe auch Sorgen. Ich habe keine Heizung, und werde noch mind. eine Woche lang keine haben, aber darueber berichten die Medien nicht. Natuerlich nicht. Hat ja nix mit dem grossen Schneesturm zu tun, nur mit meinem Slumlord von Vermieter. Ueber solche und ihre Machenschaften duerfen die Medien aber nicht berichten, obwohl das viel relevanter ist, als das Wetter. Aber die Medien sind in deren Tasche, und werden sich schoen hueten, daranzuruehren, was zum Thema Housing in dieser Stadt so alles abgeht. Stattdessen gibt es kein Entrinnen der Medien-Hype ueber das bisschen Schnee. Da trat sogar Halloween in den Hintergrund. Die sich-immer-wiederholenden Bilder von horizontalen Baeuemen verfolgen sogar einen eingefleischten TV-Verweigerer wie mich, wie ein immer wiederkehrender Albtraum: Im Wartezimmer des Arztes, auf dem Bildschirm im Taxi. Mich gruselt. Vlt. ist das ja Sinn der Sache an Halloween. Aber bitte, BITTE: make it stop!

Heute morgen im Radio hiess es, im Central Park sind am Samstag mehr Baeume umgefallen, als von dem beruehmten Hurrikan Irene damals, der - wenn ich und Sie uns recht erinnern, meine Heerscharen - ja nie so ganz ein richtiger Hurrikan wurde, jedenfalls nicht mehr zu dem Zeitpunkt, als er lustig durch den Big Aeppel fegte. Haeh? fragte ich mich da, auf dem Boden liegend meine Pilates machend heute morgen (Gleichgewichtsuebungen sind wichtig, was sich gestern beim entsprechenden Test beim MS Doc wieder mal bestaetigt hat :) Ich also "Haeh?" Ich wohne 5 Min. vom Central Park und war waehrend der ganzen Schneezeit am Samstag daheim. Wind war da keiner. Jedenfalls kein aussergewoehnlich heftiger. Nee. Wovon sollen also bitte Rekordzahlen von Baeumen ausgerissen worden sein? Wovon denn? Sicherlich nicht von diesem sauselnden Lueftchen. Also dann von den schweren Schneemassen, die sich auf den Baeumen ansammelten. Ja sicher. (Sehen Sie nur, wie das Baeuemchen bei mir gegenueber sich unter der Last biegt. Da schmerzt ja schon das Zusehen!) Alles recht zerbrechliche alte Damen, diese Baeume im Central Park und Umgebung: Von einer Schneeflocke und einer leichten Herbstbrise in die Knie gezwungen. Da wuerde ich an Herrn "Bloombird"'s Stelle die Touristen schon aus Sicherheitsgruenden nicht mehr hinlassen. Tja. Aber es liegt sicher an mir und meiner ewig-zynischen Sicht der Dinge. Ohne Zweifel bin ich der Geisterfahrer hier. Und - Vlt. ist das Klima 10 Blocks von mir ja anders. Ich konnte jedenfalls nur lustige weisse Haeubchen auf den Blaettern feststellen. Und aus diesem Grunde zitiere ich jetzt zum allerletzten Mal noch einen Spruch von Vattern: Ach, heern mer doch uff!

Ich stell dann mal das Bild der von neckisch-grauem Schneematsch sanft umspielten Muelltonne rein. Da kann sich jeder seine eigene Interpretation zu ausdenken. :)

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