Wednesday, July 7, 2010

Momente, wo mich die Menschheit noch mehr ankotzt, als sowieso schon

Gestern haben irgendwelche Handwerker im Nebenhaus irgend etwas schweres, rostig-metalliges vom Dach (oder aus einem hohen Fenster) geschmissen. Illegale. Immer diese Mexikaner, die einen, wenn man laengere Zeit in NYC verbringt, irgendwann ankotzen. Nicht urteilen, einfach mir glauben, dass ich weiss, wovon ich rede. Und dabei haben sie meinem kleinen Baeumchen da hinten raus, das ich schon jahrlang beobachte (habe irgendwann im Mai mal ein Bild reigestellt) drei grosse Zweige abgeschlagen. Es sieht jetzt auf einer Seite vollkommen nackt aus, kein schoener Schatten mehr, aber das nur nebenbei. Ich hoffe, dass es von der Verletzung nicht ganz eingeht, sondern sich wieder erholt.

Am Tag davor hatte ich noch gedacht, ich sollte mal wieder ein Bild von ihm machen, jetzt, wo es in voller Sommerpracht steht. War dann aber zu faul. Haette ich es doch getan!!!

Diese feigen Wuermer, diese UNTERMENSCHEN, wissen, dass sie damit davonkommen. Denn technisch steht das Baeumchen auf einem unbewohnten Grundstueck, direkt an der Grenze zwar, aber noch dort drauf um ein paar Zentimeter. Deshalb wissen sie, dass sich niemand beschweren wird. Schoenheit, Gruen, Natur, Entspannung. All diese Dinge gehen den hargesottenen Arbeiterklassen in NYC ab. Zu abgestumpft. Deshalb ist das auch jedem egal. Dass die Zweige sterbend in der Hitze auf dem Boden liegen, beruehrt ausser mir auch niemanden. Kann man genug Traenen weinen, damit sie noch ein Weilchen benetzt werden und weiterleben?

Nachtrag: Sorry, dass das letzte sich kitschig anhoert, aber das waren genau meine Gefuehle in dem Moment wo ich es geschrieben habe. Vollkommen ernst gemeint.

Nochmal Nachtrag: Vor zwei Jahren wurden irgendwelche Mexikaner - Tageloehner, illegal, von der Strasse aufgelesen - "eingestellt", um bei uns den Hinterhof von Unkraut zu befreien. Bei dieser Taetigkeit haben die den schoenen gruenen Ranken, die die rotbacksteinige Hauswand ganz hoch raufwachsen, die Wurzeln abgeschnitten. Obwohl die Ranken strenggenommen nicht zum Programm gehoerten, sondern nur das Unkraut auf dem Boden. Letzten Sommer sind sie dann halbwegs zurueckgewachsen. Diesen Sommer stehen sie wieder in voller Pracht. Mal gespannt, wie lange das anhaelt...

No comments:

Post a Comment