Sunday, April 25, 2010

1965 vs. 1966

Ich muss noch mal darauf zurueckkommen, WARUM mich das so aufgeregt hat, dass der Oliver Thiel Verein mir einen Schuleinstieg von 1965 angedichtet hat. Warum gerade das bei mir ein Fass zum Ueberlaufen gebracht hat.

Fuer mich liegt naemlich gerade zwischen 1965 und 1966 ein ganz gravierender Unterschied. 1965 (als Schulanfangsjahr) hoert sich sooooo viel aelter an. 1966 war fuer mich ein ganz wichtiges Jahr, nicht nur weil ich in die Schule kam, sondern weil mir da zum ersten Mal bewusst wurde, welches Jahr es war, und dass es so etwas wie "Jahre" ueberhaupt gibt. (Das war noch vor der Zeit, wo Kleinkindern schon Rechnen, Schreiben und Fremdsprachen eingedrillt wurde, God bless. Wir durften noch KINDER sein!)

1966 war fuer mich ein Umbruchsjahr. Oh, ich kann mich an sehr vieles erinnern, was im Kleinkinder-und Vorschulalter passierte. Also VOR 1966. Aber mit dem Unterschied, dass ich eben KEIN Bewusstsein darueber hatte, welches Jahr es gerade war, und von Zahlen ueberhaupt. Ich HAETTE 1965 gar nicht in die Schule kommen *koennen*, weil da die Schuljahre NOCH "an Ooooooostern" anfingen, und ich erst im Sommer 6 wurde. Und Leute, die schon in der Schule waren, als *ich* mir noch gar nicht ueber das Konzept "Jahre" bewusst war, waren fuer mich schon immer sehr viel aelter, fast einer anderen Generation angehoerend. Na gut, als Erwachsener macht ein Jahr mehr oder weniger keinen grossen Unterschied mehr, aber als Kind schon, und das praegt einen irgendwie auf Lebenszeit. Wenn man jetzt z. B. 1967 und 1968 verwechseln wuerde, waere mir das ziemlich egal, denn in der Zeit passierten keine gravierenden Umbrueche. Zwischen 1965 und '66 allerdings schon. Neuer Lebensabschnitt pur.

Kleinlich das alles, ne? Ja. Aber als jetzt Mittelalterliche bin ich gerade ueber solche Sachen sehr empfindlich. Ich lasse mich nicht gerne aelter machen. Was die sich da zusammengerechnet haben ("aha, sie hat die Grundschule 1969 abgeschlossen, also muss der Schuleinstieg 1965 gewesen sein, Mensch, was sind wir schlau") ist eine glatte Unverschaemtheit.

Das Leben ist zu kurz, sich ueber solche Nichtigkeiten aufzuregen? Vielleicht. Aber es ist zweifellos zu kurz, sich ein Jahr aelter machen zu lassen.

In diesem Zusammenhang faellt mir auch noch ein, dass ich froh und dankbar gewesen waere, wenn ich nur 5 Monate spaeter geboren worden waere. Denn.... 1960 als Geburtsdatum hoert sich doch um Welten juenger an, als 1959. Eine ganz andere Dekade. Und ich hab's nur um ein paar armselige Monate verpasst. So ne Scheisse.

Aber das sind alles meine ganz persoenlichen Spinnereien, und ich erwarte nicht, dass irgendwer diese Gedankengaenge nachvollziehen kann.

Nachtrag: Wenn man "Kurzschuljahre" googelt, steht da, dass das am 1. April 1966 angefangen hat. Das muss ein ganz besonders warmer Fruehling gewesen sein, wenn man bedenkt, dass ich am 1. 4. schon Kniestruempfe anhatte (Bild s. U.). Ich weiss noch, dass es immer ein Kampf und ein riesengrosses Ereignis war, zum ersten Mal im Jahr KNIESTRUEMPFE anziehen zu duerfen statt "Strumpfhosen" ("Ach Gott, KIND, du kriegst's ja an die NIIIIIIIIEREN!!"^^)

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